Aktuell

In Langenau entsteht eine Fachklinik für Innere Medizin

Zukunftskonzeption für die Alb-Donau Kliniken vorgestellt

3 Standorte – 3 Schwerpunkte
„Das Alb-Donau Klinikum geht diesen Weg der Spezialisierung seit rund 10 Jahren. Für die Weiterentwicklung des Gesamtklinikums stärken wir in dem Projekt „Alb-Donau Klinikum 2025“ die Spezialisierung unserer Klinik weiter. Das Alb-Donau Klinikum - das sind 3 Standorte und 3 Schwerpunkte. Für Blaubeuren bedeutet dies einen Ausbau, für Langenau einen Umbau und für Ehingen einen Neubau. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft gute Medizin und eine gute Versorgung der Bevölkerung an allen drei Standorten zu bieten. Daher ist auch am Klinikstandort Langenau eine weitere Spezialisierung notwendig“ macht Heiner Scheffold, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender deutlich. Scheffold fügte hinzu: „Dieser Weg, den wir hier gehen, wird vom Sozialministerium begrüßt und unterstützt, mit dem wir uns eng abgestimmt haben.“
Die medizinische Entwicklung wie auch die leistungsrechtlichen und gesetzlichen Regelungen werden es nicht möglich machen, die beiden bisherigen stationären Bereiche im Langenau – Innere Medizin und Chirurgie – parallel weiter zu betreiben. „Denn eine Klinik dieser Größe kann die für eine Spezialisierung erforderliche Verbreiterung der Disziplinen und den damit verbundenen Aufbau eines Teams aus Spezialisten nur in einer Fachrichtung stemmen“ betont der Geschäftsführer Wolfgang Schneider beim Pressegespräch.
 
Haus bleibt Anlaufstation für die Bevölkerung
Aufgrund der demographische Entwicklung wird der Anteil älterer Menschen mit internistischen Erkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen in den kommenden Jahren deutlich steigern. Dazu kommt, dass ein großer Teil der in Langenau bisher durchgeführten chirurgischen Eingriffe planbar ist, während in der Inneren Medizin der Notfall eher die Regel ist. Unter anderem auch deshalb hat die Klinikleitung mit Unterstützung des Aufsichtsrates ein Konzept zum Umbau des Alb-Donau Klinikums erarbeitet. Danach soll sich der Klinikstandort Langenau zu einer Fachklinik für Innere Medizin mit der bisherigen Bettenzahl des Standortes weiterentwickeln. Ergänzt wird dieses Angebot durch die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) Rheuma sowie ein ambulantes OP-Zentrum. Stationäre Operationen werden im Gegenzug an den Klinikstandorten Blaubeuren und Ehingen oder in den umliegenden Kliniken durchgeführt. Das Gesundheitszentrum Langenau bleibt damit weiter eine wichtige Anlaufstation für die Bevölkerung, wenn es um Gesundheit geht. Zudem bleibt der Notarztstandort Langenau weiterhin bestehen.
 
Gesundheitszentrum Langenau
 
Zukunftssicherung des Klinikstandorts durch hohe Spezialisierung
Das Kompetenzzentrum für Innere Medizin soll nach den Plänen der ADK GmbH rund 80 stationäre Betten bieten – diese verteilen sich auf die drei internistischen Bereiche Rheuma, Akutgeriatrie und Allgemeine Innere Medizin. Dr. med. Steffen Briem, bisher Chefarzt der Inneren Abteilung, wird auch die neue nun deutlich größere Klinik als Chefarzt medizinisch leiten. Sein Team soll mehrere Oberärzte mit unterschiedlichen Spezialisierungen in der Inneren Medizin sowie deutlich mehr Assistenzärzte als bisher umfassen. Für die Fachpflegekräfte unter der Leitung der Pflegedirektorin Diana Knecht wird die Spezialisierung und Fokussierung auf das Fachgebiet der Inneren Medizin neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnen. Durch diese Spezialisierung und Verbreiterung der Inneren Medizin können sich künftig mehr Langenauer direkt vor Ort behandeln lassen. Zudem wird die gerade im Bau befindliche Intensivstation nach ihrer Fertigstellung einen weiteren Beitrag dazu leisten, dass auch mehr Notfälle direkt in Langenau auf hohem Niveau versorgt werden können.
 
Ambulante Versorgung wird ausgebaut
Zu den rein stationären Angeboten der Inneren Medizin kommen verschiedene ambulante Angebote. Zum einen ist wie berichtet die Leitung des ASV Netzwerks Rheuma in Langenau – hier wird die ambulante Behandlung von Rheumapatienten über verschiedene Fachdisziplinen hinweg koordiniert. Zum anderen ist geplant, die chirurgischen Angebote im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) weiter auszubauen. Auf diese Weise soll auch die Versorgung von chirurgischen Verletzungen sowie von Schul- und Wegeunfällen sichergestellt werden.
 
Durchgehende Versorgung aus einem Guss
Es gibt Pläne für den Bau eines kleineren Pflegeheims für etwa 45 Bewohner im Garten des Gesundheitszentrums. Aktuell gibt es im Gesundheitszentrum schon eine Tagespflege (betrieben von der Diakonie). Künftig entsteht so auf dem Gelände durch die ambulante ärztliche und pflegerische Versorgung, die Fachklinik Innere Medizin, die Tagespflege und die neu entstehenden Kurzzeit- und Dauerpflegeplätze eine durchgehende Versorgung aus einem Guss.
 
Verzahnte Versorgung in der Region
Auch die bereits seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Ulm wird weiter ausgebaut. Durch die neue Fachklinik Innere Medizin kann die Uniklinik Fälle, die keine maximalmedizinische Versorgung benötigen, nach Langenau verlegen. So entstehen in der Uniklinik neue Kapazitäten für die Maximalversorgung und Langenau versorgt die Patienten, die aus der Region kommen und nicht aus medizinischen Gründen in der Uniklinik liegen. Zudem natürlich auch die Patienten, die wegen einer rheumatologischen Erkrankung eine stationäre Behandlung benötigen oder akutgeriatrisch behandelt werden müssen. „Aus Sicht der Universitätsklinik kann ich die Pläne für die Entwicklung der Langenauer Klinik nur begrüßen. Sie werden uns helfen, unsere klinikübergreifende Zusammenarbeit im Sinne der vorhandenen Versorgungsstrukturen noch sinnvoller zu nutzen“ sagt Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsklinik Ulm.
 
Die Sicht des Sozialministeriums
„Insbesondere mit Blick auf die bereits gelebte enge Abstimmung und Kooperation mit dem Universitätsklinikum Ulm ist diese Spezialisierung am Klinikstandort Langenau eine Bereicherung für die Versorgungs­qualität in der Region. Auch die enge Verzahnung mit weiteren Gesundheitssektoren auf dem Gelände ist beispielhaft. Die angestrebte Größe scheint aus qualitativer Sicht sinnvoll. Das Portfolio des Krankenhauses Langenau ergänzt sinnvoll die weiteren in der Region vorhandenen Versorgungsstrukturen“ sagt der Minister für Soziales und Integration Manfred Lucha.
 
Investitionen sind gesichert
Die im Moment in Langenau durchgeführten und geplanten Baumaßnahmen wie bspw. die Intensivstation, die Ambulanzen und der Umbau von Stationen werden planmäßig fortgeführt und sind für die neue Konzeption der Klinik allesamt erforderlich. Sie sind für die Fachklinik sinnvoll und notwendig. Sie tragen zu einer hohen Qualität in der Behandlung bei.