10 Jahre Seniorenzentrum Schelklingen
23.05.2018
Mitte Mai 2008 war das Seniorenzentrum Schelklingen erstmals voll belegt und daran hat sich seither auch nichts geändert. Die Einrichtung führt eine Warteliste und kann dennoch über die Kurzzeitpflegeplätze häufig kurzfristig auf einen sich ergebenden Bedarf reagieren.
Das Seniorenzentrum ist darüber hinaus voll ins Stadtleben integriert. Regelmäßig kommen Kindergartenkinder und Schulkinder vorbei, um mit den Senioren Zeit zu verbringen. Zahlreiche Ehrenamtliche erweitern das umfangreiche Angebot für die Bewohner.
Bei so viel Erfolg muss natürlich auch ausgiebig gefeiert werden. Den Anfang machten am Mittwoch 16. Mai die mehr als 60 Mitarbeiter des Seniorenzentrums. Sie konnten sich vom kulinarischen Angebot des Vis à Vis verwöhnen und von einem Improtheater bestens unterhalten lassen. Zudem bekamen sie als Anerkennung für ihre Arbeit alle ein Geschenk überreicht. Denn ohne sie und ihre liebevolle Betreuung der im Seniorenzentrum lebenden Menschen würden sich diese nicht so wohl und zu Hause fühlen können.
Einen Tag danach fand am 17. Mai die offizielle Feier mit geladenen Gästen statt. Die Geschäftsführer der Pflegeheim GmbH Wolfgang Schneider und Verena Rist sprachen den Mitarbeitern ihren ausdrücklichen Dank aus und erinnerten an die Anfangszeit der Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis. Da es damals Schlag auf Schlag ging und jedes Jahr ein neues Seniorenzentrum an den Start ging, häufen sich nun natürlich auch die Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag. Während die ersten drei Einrichtungen jeweils bei 0 starteten, war Schelklingen das erste Haus, das mit dem Neubezug nahezu voll belegt war. Denn bereits zuvor hatte die Pflegeheim GmbH die Betriebsträgerschaft des alten städtischen Pflegeheims „Bürgerheim St. Ulrich“ übernommen. Die Mitarbeiter und Bewohner zogen damals gemeinsam um und fanden in dem neuen modernen Haus ihre neue Heimat. Rist erinnerte daran, dass sich damit baulich und organisatorisch vieles verbesserte, machte aber auch deutlich, dass die Versorgungs- und Betreuungsqualität natürlich auch schon im alten Haus gut war.
Träger des neuen Seniorenzentrums war die Blaubeurer/Schelklinger Pflege GmbH, eine gemeinsame Gesellschaft der Evangelischen Heimstiftung und der Pflegeheim GmbH Alb-Donau Kreis. Erst nachdem sich diese Gesellschaft 2012 aufgelöst wurde, ging die alleinige Trägerschaft auf die Pflegeheim GmbH Alb-Donau Kreis zurück.
Von Anfang an arbeitete das neue Seniorenzentrum nach dem Hausgemeinschaftskonzept, das zu dem Zeitpunkt bereits in den Seniorenzentren Erbach, Blaustein und Dietenheim im Einsatz war. So viel Alltag wie möglich – das ist die eingängige Idee hinter dem Konzept. Dabei werden die Mahlzeiten und deren Zubereitung als zentrale Elemente der Tagesgestaltung älterer Menschen gemeinsam erlebt. Eine Präsenzkraft gestaltet den Alltag mit den Bewohnern und bereitet gemeinsam mit ihnen das Gemüse für den Eintopf oder das Obst für den Nachmittagskuchen vor. Wer möchte, kann dabei mithelfen. Müssen tut dies selbstverständlich niemand. Doch auch die, die nur dabeisitzen, profitieren von den Geräuschen und Gerüchen, die mit der Zubereitung direkt in der geräumigen Wohnküche verbunden sind.
Ob die Apfelstücke schön gleichmäßig geschnitten sind oder ob es viel länger als in der heimischen Küche dauert, bis eine Karotte geschält ist, interessiert hier niemand. Es geht um den Prozess und aus den früheren Gewohnheiten entstehen auch ganz nebenbei Gespräche mit biographischem Hintergrund. Sätze wie „Was isch bei Dir in den Braten mit neikomma?“ oder auch „Dr beste Apfelkucha ist halt immer no der mit den Streusel“ sind wunderbare Einstiege in angeregte Diskussionen unter den früheren Hausfrauen. Aber auch die Männer bringen sich ein – sei es bei Arbeiten rund ums Haus, bei den Männerabenden oder Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung.
Nach diesen 10 Jahren gebe es immer noch Mitarbeiter, die von Anfang an dabei sind, bei den Bewohnern sei dies leider nicht der Fall so Rist. Dabei sorgt das Hausgemeinschaftskonzept für viel Zufriedenheit bei den Mitarbeitern und den Bewohnern und deren Angehörigen. Der hohe Alltagsbezug sorgt für eine hohe Lebensqualität bei den Bewohnern, denn sie leben in den Wohngruppen ähnlich wie eine Familie zusammen.
Bürgermeister Ulrich Ruckh machte in seiner Rede deutlich, dass das Seniorenzentrum im Stadtleben eine feste Größe darstellt und bekräftigte dies mit einer abgeänderten Version eines beliebten Kinderliedes „wie schön dass Du gebaut worden bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst“. Der im selben Gebäude praktizierende Hausarzt Dr. med. Robin Obermiller berichtete als regelmäßiger Begleiter der Einrichtung von seinen Eindrücken. Da seine Praxis den Großteil der Bewohner betreue, komme er häufig ins Haus. Dabei sei sehr deutlich spürbar, dass ein gutes Miteinander von Pflegekräften und Bewohnern die Stimmung des Hauses präge. Er habe hier immer das Gefühl, ein Zuhause zu betreten und dies liege auch an dem sehr überzeugenden Konzept. Dieses mache es den 66 Bewohnerinnen und Bewohnern leicht, sich wohl zu fühlen.
Am Freitag 18. Mai durften dann die feiern, um die sich im Seniorenzentrum alles dreht. Zum Sektfrühstück waren die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit ihren Angehörigen in die Wohngruppen eingeladen. Bei der anschließenden Luftballonaktion bei sonnigem Wetter gingen 100 orange Luftballons mit Grußkarten für die Bewohner des Seniorenzentrums in die Lüfte. Wenn Sie in den nächsten Tagen einen dieser Luftballons finden, schicken Sie ihn unbedingt zurück, denn die Bewohner warten schon jetzt sehnsüchtig auf Nachrichten, wohin ihre Luftballons geflogen sind.